Fragen & Antworten

  • Warum beschäftigt sich das Deutsche Tiefkühlinstitut mit diesem Thema?


    Bisher existieren nur wenige brancheninterne Energiedaten zu Tiefkühlkost. Aber die Branche wird immer wieder konfrontiert mit Aussagen zum „hohen“ Energieverbrauch von Tiefkühlkost. Die Angebotsform wird als Klimakiller und Energieverschwender bezeichnet – und dagegen wehren wir uns.
    Deswegen möchten wir eine klare objektive Branchenaussage dazu erarbeiten.
  • Warum haben Sie das Öko-Institut ausgesucht? Das steht doch dem Thema sehr kritisch gegenüber.


    Wir haben uns für die Zusammenarbeit mit dem Öko-Institut Freiburg entschieden, weil es sehr professionell, sehr wissenschaftlich und sehr kritisch das Thema bearbeitet. Wir werden in diesem Projekt deswegen sehr solide Ergebnisse erhalten, die auch einer kritischen Diskussion standhalten.
    (Das Öko-Institut ist eine der europaweit führenden unabhängigen Forschungs- und Beratungseinrichtungen für eine nachhaltige Zukunft).
  • Warum haben Sie zunächst eine Vorstudie gemacht?


    Es ist sehr aufwändig, eine Klimabilanz für ein so komplexes Sortimentsfeld wie Tiefkühlkost zu erstellen. Daher haben wir uns im ersten Schritt für eine Vorstudie entschieden, die zunächst die für die Tiefkühlbranche relevanten Nachhaltigkeitskriterien erfasst und ein sinnvolles Produktportfolio kategorisiert. Damit sollen die Arbeitsschritte der großen Hauptstudie einen handhabbaren Umfang und ein optimales Verhältnis von Aufwand und Nutzen erhalten.
  • Ist das alles nicht ein „reagieren“ - stehen Sie mit dem Rücken an der Wand?


    Nein, wir fühlen uns nicht mit dem Rücken an der Wand. Viele Unternehmen der Branche arbeiten schon sehr lange im Sinne der Nachhaltigkeit und Klimaschonung. Wir wissen auch jetzt schon, dass eine pauschale Verurteilung von Tiefkühlkost unter Klimaaspekten nicht haltbar ist. Aber wir möchten zur weiteren Versachlichung der Diskussion beitragen. Das Deutsche Tiefkühlinstitut sieht eine seiner Hauptaufgaben in der branchenübergreifenden Öffentlichkeitsarbeit für die Tiefkühlwelt und dieses Thema steht im Fokus der nächsten Jahre.
  • Was ist eine Klimabilanz und was genau untersucht sie?


    • Die Klimabilanz-Studie Tiefkühlkost vergleicht die so genannten Treibhausgasemissionen von fünf Produktkategorien mit jeweils identischen Rezepturen. Folgende Angebotsformen wurden betrachtet:
      • Brötchen: Tiefkühl-Brötchen vs. ungekühlte Brötchen
      • Frikassee: Tiefkühl-Frikassee vs. ungekühltes oder selbstzubereitetes Frikassee
      • Erbsen: Tiefkühl Erbsen vs. Erbsen in der Dose oder im Glas
      • Salami-Pizza: Tiefkühl-Pizza vs. gekühlte oder selbstzubereitete Pizza
      • Reibekuchen: Tiefkühl-Reibekuchen vs. selbstzubereitete Reibekuchen
    • Anhand der Studienergebnisse werden Optimierungspotenziale in Bezug auf Klimaschutz entlang des gesamten Produktlebenswegs von Tiefkühlprodukten aufgezeigt.
    • Um möglichst präzise und vollständige Bewertungen zu erzielen, wurden die verschiedenen Prozesse des gesamten Lebenswegs der Produkte untersucht:
      • die landwirtschaftliche Produktion der Rohwaren (inklusive Lagerung, Transport und ggf. Vorverarbeitung),
      • die industrielle Verarbeitung,
      • die Lagerung bzw. die unterschiedlichen Geräteformen wie zum Beispiel TK-Schränke oder TK-Truhen) und die Logistik (bzw. Distribution vom Produktionsstandort bis zum Einzelhandel),
      • der Einkauf, die Lagerung (Kühlung mit unterschiedlichen Geräten bzw. Effizienzklassen), die Zubereitung und der Abwasch des Kochgeschirrs durch den/beim Konsumenten,
      • die Entsorgung von Verarbeitungsresten aus der Selbstzubereitung und von Verpackungsmaterialien.
  • Welche Produktgruppen wurden untersucht?


    • Die Studie hat den spezifischen Lebensweg von Beispielprodukten aus fünf Produktkategorien untersucht: Backwaren, Gerichte, Gemüse, Pizza und Kartoffeln.
    • Die ausgewählten Produktkategorien sind repräsentativ für die auf dem deutschen (Tiefkühl-)Markt befindlichen Produkte der Branche und decken ca. 70 Prozent des TK-Marktes ab.
    • Im zweiten Schritt wurden dann Beispielprodukte bestimmt: Brötchen, Hühnerfrikassee, Erbsen, Salami-Pizza und Reibekuchen. Diese Produkte sind nicht nur nachweislich bei den Verbrauchern am beliebtesten, sondern bieten zudem eine gute Vergleichbarkeit in Bezug auf Produkte, die (un)gekühlt oder selbst zubereitet konsumiert werden.
  • Nach welchen Kriterien wurden die Produktgruppen ausgewählt? Warum wurden genau diese Produkte untersucht?


    • Zum einen wurden Produktgruppen gewählt, die repräsentativ für die auf dem deutschen (Tiefkühl-)Markt befindlichen Produkte der Branche sind und ca. 70 Prozent des Tiefkühlmarktes abdecken. In anderen Worten: Diese Produktgruppen haben eine angemessene Marktrelevanz. So sind zum Beispiel die bilanzierten Salami-Pizzen die am häufigsten verkaufte Sorte unter den Pizzen und das untersuchte Hühnerfrikassee unter den TOP 3 der beliebtesten Tiefkühlprodukte.
    • Zum anderen wurden Beispielprodukte bestimmt, die man sinnvoll mit anderen Angebotsformen (selbstzubereitet oder (un)gekühlt) vergleichen kann. So wurden zum Beispiel in der Produktgruppe Kartoffeln Reibekuchen gewählt und nicht Pommes Frites. Reibekuchen werden häufiger selbstzubereitet als Pommes Frites.
  • Welchen Beitrag kann der Verbraucher leisten?


    • Der Verbraucher spielt mit seinem Konsumverhalten eine entscheidende Rolle beim schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen.
    • Der Verbraucher kann durch sein Verhalten einen wichtigen Beitrag zu einer verbesserten Klimabilanz leisten:
      • durch sein Einkaufsverhalten (Einkaufsfahrt),
      • die Lagerung im Haushalt (Lagerdauer, Geräteeffizienz) und insbesondere
      • die Zubereitungsart (Dauer des Auftauens, Effizienz der genutzten Geräte wie Backofen, Mikrowelle oder Herd etc.).
    • Um Energie einzusparen sind dabei besonders die Ausstattung der Haushalte mit effizienten Geräten (z.B. energieeffiziente Backöfen und Kühlschränke) sowie die optimale Nutzung der vorhandenen Haushaltausstattung entscheidend.
    • Wichtig ist die genaue Befolgung der Zubereitungshinweise auf der Packung.
    • Darüber hinaus kann der Verbraucher durch einen geplanten Speiseplan und einen bewussten Wocheneinkauf aus frischen, Bevorratungs- und TK-Produkten, maßgeblich die Umwelt schonen. Einkaufswege werden gespart, frische Produkte zeitnah verbraucht und die Lagerung im Haushalt verkürzt. Das sorgt für Abwechslung auf dem Speiseplan, garantiert immer beste Qualität, vermeidet Lebensmittelabfälle und schont obendrein deutlich den Geldbeutel.