Guideline für eine globale Krise

dti

In einem Gastbeitrag hat Paul McNeillis, Global Head of Advisory & Assessment beim dti-Mitglied DNV GL Business Assurance, sieben Dinge zusammengefasst, die jeder CEO über den aktuellen Umgang mit dem Infektionsrisikomanagement COVID-19 und darüber hinaus wissen muss.

Die COVID-19-Pandemie stellt nach wie vor eine massive Herausforderung für die Gesundheit der Menschen in global vernetzten Gesellschaften dar. Die meisten CEOs sehen sich mit zunehmenden Bedrohungen, Unsicherheiten und drängenden Fragen konfrontiert, wie sie sie noch nie zuvor erlebt haben. Die Wissenschaft ist sich einig, dass wir uns nun mit hoher Wahrscheinlichkeit der zweiten Welle der gegenwärtigen Corona-Krise stellen müssen. Darüber hinaus entstehen ständig neue virale Bedrohungen wie Schweinegrippe-Varianten, so dass Unternehmen und ihre Führungskräfte diese Bedrohungen weiterhin angehen müssen, während sie ihre Unternehmen erhalten und ausbauen.

Vor diesem Hintergrund sind die Schlüsselfragen für jeden CEO: Wie kann ich die unmittelbaren Auswirkungen solcher Störungen auf mein Geschäft abmildern? Nachdem das Unternehmen die erste Krise überlebt hat, lautet die nächste Frage: Wie ist die mittelfristige Planung zur Anpassung und Erholung unseres Geschäfts? Nachdem das Überwinden der Krise oder ein gewisses Maß an kurzfristiger Erholung in Sicht ist, müssen sie schlussendlich tiefer fragen: Welche langfristigen Auswirkungen hat dies auf meine Geschäftsstrategie und wie kann ich eine widerstandsfähigere Organisation für die unvermeidlichen zukünftigen Herausforderungen aufbauen.

Während der aktuellen Pandemie hat DNV GL Unternehmen weltweit bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen geholfen. Wir haben unser fundiertes Fachwissen im Infektionsschutzmanagement aus dem Gesundheitssystem in ein systematisches Infektionsschutzmanagement für Unternehmen aller Branchen übertragen. Wir unterstützen Unternehmen, den Reifegrad ihres Infektionsschutzmanagements zu verstehen und zeigen den Unternehmen und ihren Teams Verbesserungspotentiale auf, um Risiken zu erkennen und zu mindern und das Vertrauen bei Mitarbeitern, Kunden und anderen Stakeholdern zu stärken.

Dieser Beitrag teilt die ersten Erkenntnisse aus unserer Arbeit, um eine nützliche Handlungsempfehlung für Führungskräfte anzubieten, die ihre aktuellen Strategien zu diesem Thema entwickeln - zusammengefasst in sieben Schlüsselbereiche, in denen sie Maßnahmen ergreifen müssen.

1. Aufbau eines langfristigen Infektionsrisikomanagements
Wir sehen einen deutlichen Unterschied zwischen denen, die nach einer schnellen Lösung suchen, und denen, die erkennen, dass selbst nach einer zweiten Welle dieser Pandemie eine grundlegende und strategische Antwort erforderlich ist. Diese Führungskräfte sind sich bewusst, dass ein kurzfristiger Aktionsplan allein nur begrenzte Ergebnisse bewirken kann und dass die Fähigkeit zur Bewältigung des Infektionsrisikos eine wirksame Kombination von Ressourcen, Wissen, Investitionen in technische Lösungen und qualifizierten Menschen erfordert, um nachhaltige und beständige Ergebnisse zu erzielen.

2. Entwicklung und Reifung der neuen Fähigkeit
Führungskräfte, die verstanden haben, dass diese Systematik aufgebaut werden muss, verstehen auch, dass diese als integrierter Teil ihrer Geschäftsstrategie sukzessive heranreifen muss. Sie führen Programme ein, um sicherzustellen, dass sie ihren derzeitigen Beherrschungsgrad verstehen und eine klare Ambition haben, einen höheren Reifegrad zu erreichen, um die Risiken zu mindern und ihre Mitarbeiter, Kunden und Stakeholder beruhigen zu können.

3. Führungsverantwortung persönlich übernehmen
Diejenigen Führungskräfte, die persönlich die Verantwortung übernehmen, werden erkennen, dass das in der Bewältigung der jetzigen Krise und auch in Zukunft zielführender ist, wenn das Unter-nehmen mit ähnlichen Bedrohungen konfrontiert wird. Selbstverständlich ist die Zusammenarbeit mit Fachexperten aus dem Bereich Risiko-, Sicherheits-, und Gesundheitsmanagement ein weiterer wichtiger Baustein für den Erfolg.

4. Aktives Streben nach Lernen
Effektive Führungskräfte stellen sicher, dass sie selbst und ihre Teams rasch über Infektionsrisiken, und wie man sie eindämmen und durchbrechen kann, informiert und geschult sind. Sie sehen dieses Wissen als Vorteil und als Mehrwert, der ihrem Unternehmen hilft, mit Unsicherheit umzugehen und sich dem stetigen Wandel anzupassen.

5. Einladung zur Überprüfung durch unabhängige Experten
Führungskräfte scheuen sich nicht davor, unabhängige Experten zu engagieren, um die Wirksamkeit und Reife ihres Infektionsschutzmanagements zu ermitteln, Maßnahmen zu testen sowie Schwach-stellen und Verbesserungspotentiale zu finden. Sie verstehen es als Instrument, um Verbesserungen voranzutreiben und das Infektionsschutzmanagement des Unternehmens generell weiterzuent-wickeln.
Die Überprüfung durch unabhängige Experten erfordert Mut und die Erkenntnis bei den CEOs und Führungskräften, dass die Bekämpfung des Infektionsrisikos nicht zu ihren Kernkompetenzen gehört und sie daher Unterstützung benötigen. Außerdem fördert es die Glaubwürdigkeit bei externen Stakeholdern.

6. Systemrelevanter Einfluss
Die erfolgreichsten Führungspersönlichkeiten kennen den Unterschied zwischen dem, was sie direkt innerhalb ihrer Organisation entscheiden und steuern können, und dem, was beeinflusst werden muss, wenn sie sich mit systemrelevanten Problemen der gesamten Gesellschaft befassen. Sie sind bereit, neben dem unternehmensinternen Infektionsschutzmanagements in die Einbindung von Stakeholdern zu investieren und die Synergien zwischen beiden zu nutzen.

7. Innovative Zusammenarbeit in der Lieferkette
Erfolgreiche Führungskräfte erkennen, mit welchen Stakeholdern sie aktiv zusammenarbeiten müssen, um das Infektionsrisiko zu reduzieren und die Infektionsschutzmaßnahmen erfolgreich umzusetzen. Dazu gehört die aktive Zusammenarbeit mit Unterauftragnehmern und Zulieferern, die konstruktive Zusammenarbeit mit der Arbeitnehmervertretung und den Behörden.

Die Pandemie hat weltweit in allen Gesellschaften und Unternehmen viele Schwachstellen im Umgang mit gefährlichen Viren aufgedeckt. Die Lernprozesse sind noch nicht abgeschlossen. Genau aus diesem Grund sehen wir, dass ein Modell der Reifegradbestimmung mit seiner impliziten Verbindung, Verbesserung und Weiterentwicklung aufzuzeigen, das Richtige ist, um für diese Krise und weitere gewappnet zu sein. DNV GL ist aufgrund seiner Werte verpflichtet, sein Reifegradmodell My Care™ im Zuge neuer Erkenntnisse, Erfahrungen und Einsichten zu verfeinern. Hierfür arbeiten wir eng mit einem beratenden und wissenschaftlich weltweit hoch angesehenen Gremium zusammen, das inhaltlich und ethisch hinter unserem Ansatz steht, und tauschen Erkenntnisse aus.
DNV GL hofft Ihnen mit diesen Informationen einige Anregungen gegeben zu haben, um ihr Unternehmen sicher durch diese Krise steuern zu können.

Bleiben Sie gesund.

Weiterführende Informationen finden Sie in unserem Webseminar:
„Infektionsrisikomanagement für Unternehmen in Zeiten von Corona“
Welche Maßnahmen zum Infektionsschutz müssen getroffen werden?
Welche externen Anforderungen werden jetzt an Unternehmen gestellt?
Wie sollte mit Ängsten von Mitarbeitern und Kunden umgegangen werden?
Sehen Sie sich kostenfrei die Aufzeichnung unseres einstündigen Webseminars an - mit erstem Erfahrungsbericht, praktischen Anwendungsbeispielen sowie Tipps und Tricks.
Direktlink zum Webseminar: https://dnv.gl/zl
mehr über Infektionsrisikomanagement: https://dnv.gl/zj

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