Lebensmittelverschwendung

Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung gestartet - dti Teilnahme am 1. Dialogforum für den AHM


Wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in der vergangenen Woche in einer Pressemeldung mitteilte, hat das Bundeskabinett die Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung verabschiedet. Diese sieht vor, dass in Dialogforen pro Sektor gemeinsam mit Lebensmittelunternehmern, zivilgesellschaftlichen Organisationen, den zuständigen Länder- und Bundesressorts sowie der Wissenschaft konkrete Maßnahmen zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung erarbeitet werden sollen.

Die Umsetzung der Strategie startete am vergangenen Mittwoch mit einer Auftaktveranstaltung für das ‚Dialogforum in der Außer-Haus-Verpflegung‘, das gemeinsam von BMEL, dem Verein United Against Waste (UAW) und dem World Wildlife Fund (WWF) durchgeführt wurde und an dem das dti teilgenommen hat. Bezogen auf die eingesetzten Mengen fällt, laut BMEL, im AHM mit Abstand der größte Anteil an Lebensmittelabfällen an: Bis zu 35 Prozent der zubereiteten Speisen landen im Müll. Hier bieten Tiefkühlprodukte aufgrund ihrer genauen Portionierbarkeit, schnellen Verfügbarkeit und langen Haltbarkeit einen Lösungsansatz, damit weniger Lebensmittel weggeworfen werden müssen. Weitere Dialogforen sollen im Laufe des Jahres eingerichtet und konkrete Zielmarken definiert werden. Bis Ende Juni wird das Thünen-Institut zudem ein Monitoringsystem erarbeiten.

Ende der vergangenen Woche informierte das BMEL zudem über eine mit dem Lebensmitteldiscounter PENNY gestartete deutschlandweite Kampagne „Kostbares retten“, die mit Fokus auf Molkereiprodukte über das Mindesthaltbarkeitsdatum aufklären soll. Dazu wird PENNY seine Eigenmarken-Molkereiprodukte mit einem deutlichen Hinweis versehen, dass sie womöglich nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch verzehrt werden können. Eigenmarken wie Joghurt, Sahne und Butter sollen mit dem Hinweis „Kostbares retten“ gekennzeichnet werden, der in direkter Nähe zum Mindesthaltbarkeitsdatum aufgedruckt ist. Darüber hinaus versieht PENNY Produkte mit kurzer Haltbarkeit im Markt mit einem Rabattsticker „Kostbares retten“. Verbraucher erhalten beim Kauf von Waren mit kurzer Haltbarkeit einen Preisnachlass von 30 Prozent.

Zum Hintergrund: Die Bundesregierung bekennt sich in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie zu den von den Vereinten Nationen im September 2015 verabschiedeten Zielen für Nachhaltige Entwicklung (SDG). Dazu gehört auch, die Lebensmittelverschwendung bis 2030 pro Kopf auf Einzelhandels- und Verbraucherebene zu halbieren und entlang der Produktions- und Lieferkette Nahrungsmittelverluste einschließlich Nachernteverlusten zu verringern (SDG 12.3). Der Koalitionsvertrag sieht vor, mit den Beteiligten der Lebensmittelversorgungskette Zielmarken für die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung zu vereinbaren und gemeinsam mit den Ländern eine Strategie zu erarbeiten. Weitere Informationen finden Sie hier.