Kantinen und Co wollen Lebensmittelabfälle bis 2030 halbieren


dti

Als erstes vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgesetztes Dialogforen der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung beendet das Dialogforum Außer-Haus-Verpflegung seine Arbeit.

Nach zweijähriger Konsultation mit den Teilnehmenden des Dialogs schloss das Dialogforum mit der Verabschiedung einer Zielvereinbarung ab. Sie soll in Zukunft zu nachvollziehbaren Reduktionserfolgen in diesem Sektor führen. In der Zielvereinbarung erklären sich die Unterzeichnenden bereit, eine Verringerung der Lebensmittelabfälle bis 2025 um 30 Prozent und bis 2030 um 50 Prozent erreichen. Die Vereinbarung umfasst die Vielfältigkeit dieses Sektors, von Betriebskantinen über Hotels bis hin zu Krankenhäusern, Seniorenheimen oder Schulen.

Die „Zielvereinbarung zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen in der Außer-Haus-Verpflegung“ regelt Zuständigkeiten, Aufgaben und Maßnahmen sowohl für das BMEL als auch für die verschiedenen Verbände, die den Außer-Haus-Bereich abbilden. Dazu gehören der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) ebenso wie Bundesverband der Systemgastronomie (BdS), der Verband der Köche Deutschlands (VKD), die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE), der Berufsverband der Hauswirtschaft, der Berufsverband Oecotrophologie (VDOE) und der Deutsche Franchise Verband e.V.

Darüber hinaus enthält die Zielvereinbarung eine gesonderte Beteiligungserklärung, die sich explizit an die Unternehmen richtet. Darin erklären sich die Betriebe bereit, sich im Rahmen der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung an der Zielvereinbarung zu beteiligen, die Mindestanforderungen zu erfüllen und weitere freiwillige Maßnahmen in ihren Betrieben durchzuführen. Die Anforderungen reichen von der Messung der Lebensmittelabfälle im Betrieb über die Umsetzung und Dokumentation bis hin zu Maßnahmen zur Schulung der Mitarbeitenden.

Die Entwicklung der Mindestanforderungen an die Unternehmen erfolgte nach der Maßgabe, dass diese sowohl für kleine als auch große gastronomische Einrichtungen umsetzbar und anwendbar sein sollen. Parallel zu den Dialogveranstaltungen wurden mit ausgewählten Pilotbetrieben aus den Bereichen Betriebsrestaurants, Tourismus und Care Demonstrationsvorhaben durchgeführt. Ein Fokus lag auf der Erfassung und Auswertung der Lebensmittelabfälle. Im ersten Schritt konnten die Lebensmittelabfälle im Durchschnitt um 25 Prozent reduziert werden. Dies trägt nicht nur zum Ressourcenschutz bei, sondern verhilft den Betrieben auch zu erheblichen Kosteneinsparungen.

Das Dialogforum startete im Februar 2019. Es ist Teil der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung und wurde vom WWF Deutschland koordiniert. Projektpartner sind United Against Waste e. V., die FH Münster und das Institut für Nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft e. V. (INL). Am Dialogforum nahmen mehr als 150 Teilnehmende aus Politik und Verwaltung, Verbänden, Unternehmen, Wissenschaft & Zivilgesellschaft teil. Vertreten waren Unternehmen unterschiedlicher Größen sowie ein Querschnitt aus den verschiedenen Bereichen der Außer-Haus-Verpflegung (z.B. Betriebsgastronomie, Krankenhaus, Hotels).

Quelle: United Against Waste e.V.