Tiefkühllebensmittel werden von Verbraucher:innen kaum entsorgt


dti

Im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat das Marktforschungsunternehmen GfK SE eine repräsentative Studie zu Lebensmittelabfällen in Privathaushalten durchgeführt. Tiefkühllebensmittel tragen laut Studie kaum zu den vermeidbaren Abfällen bei.

Bereits 2017 wurden die Lebensmittelabfälle in deutschen Privathaushalten im Rahmen einer repräsentativen Tagebuchstudie erfasst, die nun mit fast 6.000 Haushalten wiederholt wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass die vermeidbaren Lebensmittelabfälle in privaten Haushalten nicht signifikant gesunken sind: rund 40 Prozent der ermittelten Abfälle könnten laut Selbsteinschätzung der Proband:innen nach wie vor vermieden werden (2017 waren es 44 Prozent).

Insgesamt 4,6 Mio. Tonnen Lebensmittelabfälle wurden in der Studie in privaten Haushalten pro Jahr erfasst. Das sind 56 kg pro Person. Davon werden 40 Prozent als vermeidbar eingeschätzt – also als Lebensmittel, die bei rechtzeitigem Verzehr genießbar gewesen wären. Mit der Verschwendung von Lebensmitteln werden nicht nur wertvolle Ressourcen verschwendet und unnötige Treibhausgasemissionen produziert, sondern auch viel Geld vergeudet. Durch die Reduzierung der vermeidbaren Lebensmittelabfälle könnten im Jahr durchschnittlich 137 Euro pro Haushalt eingespart werden, so die Berechnung der GfK.

Die Lebensmittelabfälle, die vermieden werden können, setzen sich zu einem hohen Anteil (62 Prozent) aus leicht verderblichen Lebensmitteln zusammen: Ein Drittel davon sind frisches Gemüse (18 Prozent) und Obst (17 Prozent). Hinzu kommen Backwaren (13 Prozent), Milchprodukte (neun Prozent) sowie frisches Fleisch, Wurst und Fisch (vier Prozent).

Tiefkühlprodukte, die in der Studie zusammen mit Konserven und Fertigprodukten erfasst wurden, machen mit unter 6 Prozent nur einen geringen Teil der weggeworfenen Lebensmittel aus. Im Vergleich zur Vorgängerstudie aus dem Jahr 2017 sind die vermeidbaren Lebensmittelabfälle bei Fertigprodukten inklusive Tiefkühlkost insgesamt um 10 Prozent zurückgegangen. Der gesteigerte Verzehr von Tiefkühlprodukten kann aufgrund der langen Haltbarkeit und Portionierbarkeit also einen echten Beitrag zur Reduktion der Lebensmittelabfälle in Privathaushalten leisten. Denn die wichtigste Ursache fürs Wegwerfen ist der Verderb von Lebensmitteln: rund 36 Prozent der vermeidbaren Abfälle landen laut Studie aus diesem Grund in der Tonne.

Das tiefgekühlte Produkte die Verbraucher:innen dabei unterstützen, die Lebensmittelverschwendung im Alltag zu reduzieren, zeigt auch das aktuelle TK-Trendbarometer, dass die Innofact AG im Auftrag des dti im September 2021 durchführte. Rund die Hälfte der Befragten (49 %) gaben darin an, noch nie Tiefkühlprodukte aus den Warengruppen Obst/Gemüse, Fleisch/Geflügel, Fisch/Meeresfrüchte, Brötchen Torten/Kuchen und Pizza/Fertiggerichte entsorgt zu haben.

Quelle: Zu gut für die Tonne!