Web-Seminar "Nachhaltigkeit in der Kältelogistik"


dti

Mit reger Beteiligung veranstaltete das dti am 16. November 2021 ein Online-Seminar zur „Nachhaltigkeit in der Kältelogisitik“. Dass das Thema für die Branche topaktuell ist, zeigten die rund 70 interessierten Teilnehmenden des Web-Seminars.

Strengere Klimaziele und zu erwartende Klimaschutzmaßnahmen in der EU und in Deutschland, rapide steigende Energie- und Rohstoffkosten, der Mangel an Fachkräften und ein gewachsenes Bewusstsein für Nachhaltigkeit erhöhen den Druck auf die Logistikbranche, nachhaltiger und klimafreundlicher zu handeln.

Wer für die Zukunft gerüstet sein will, der muss in grüne Technologien und Konzepte investieren. Das Umdenken in Richtung Nachhaltigkeit wird ergänzt durch eine schnellere Digitalisierung und Automatisierung, die die Prozesse weiter optimieren und vorhandene Kapazitäten besser auslasten. Und wer zukünftig klimaneutral arbeiten möchte, muss sich mit dem Carbon Footprint des Unternehmens auseinandersetzen und anschließend Maßnahmen umsetzen, um die Emissionen zu reduzieren und zu vermeiden. Mit diesen spannenden Themen setzten sich die Beiträge der Referentinnen und Referenten der Online-Veranstaltung auseinander.

Den Anfang machte Dr. Kerstin Dobers, Abteilungsleiterin Umwelt und Ressourcenlogistik am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik, mit ihrem Vortrag über Ursachen von Treibhausgasemissionen, mögliche Nachhaltigkeitsstrategien zur Reduktion und Methoden zur Klimabilanzierung von Logistikstandorten. Im internationalen Forschungsprojekt GILA forscht sie derzeit zu zukünftigen Anforderungen, möglichen Konzepten & Praxisbeispielen für nachhaltige Logistikstandorte innerhalb einer energie- und ressourceneffizienten Transportkette sowie der Konzeptionierung eines methodischen Rahmens für die Beschreibung der Umweltperformance von Logistikstandorten.

Im Anschluss referierte Stefan Söhlemann, Business Developer beim dti-Mitglied Swisslog, zum Nachhaltigkeitsansatz GreenLog, der durch die Bereitstellung energieeffizienter Lösungen und Geschäftspraktiken zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in der Lieferkette beiträgt. Auf Basis eines Nachhaltigkeitsrahmens werden kontinuierliche Entwicklungs- und Verbesserungsprozesse angestoßen, die u.a. zur Reduzierung des Carbon Footprints in der Kältelogistik beitragen. Swisslog hat dafür moderne, energieoptimierte Technologien entwickelt, die den Fokus statt auf Leistung auf einen geringen Energie- und Ressourcenverbrauch legen.

Janine Zimmermann, Head of Logistics bei Drees & Sommer, referierte abschließend zur Nachhaltigkeit im Tiefkühllägern. Einen besonderen Schwerpunkt legte sie auf das „cradle to cradle“-Prinzip im Gebäudebau, das Drees & Sommer als führendes europäisches Beratungs-, Planungs- und Projektmanagementunternehmen für Projekte, die Ökonomie und Ökologie vereinen, bereits erfolgreich anwendet. Bei „cradle-to-cradle“ wird der gesamte Lebenszyklus einer Immobilie betrachtet, denn durch Materialengpässe und steigende Energieeffizienzanforderungen wird die Recycelfähigkeit von Rohstoffen immer relevanter. Funktionierende Stoffkreisläufe leisten einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralität.

Da Web-Seminar bot den Teilnehmenden somit viele spannende Impulse und neue Ansätze für eine nachhaltigere Kältelogistik.