dti begrüßt Position des EU-Ministerrats zu Nachhaltigkeit und Lieferketten

Berlin, 24. Juni 2025. Das Deutsche Tiefkühlinstitut (dti), Spitzenverband der Tiefkühlwirtschaft, begrüßt das Verhandlungsmandat des Rates der Europäischen Union zur Vereinfachung der Nachhaltigkeitsberichterstattung (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD) und Sorgfaltspflichten entlang der Lieferketten (Corporate Sustainability Due Diligence Directive, CSDDD) auf EU-Ebene im Rahmen des „Omnibus-I“-Paketes, um Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit gleichermaßen zu stärken.

dti-Geschäftsführerin Sabine Eichner:

„Es ist gut, dass der EU-Ministerrat unter der polnischen Präsidentschaft nun einen Kompromiss gefunden hat, der Unternehmen entlastet und Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit gleichermaßen stärkt. Unsere Unternehmen stehen hinter den Zielen nachhaltigen Wirtschaftens. Sie brauchen aber dringend Planungssicherheit und praktikable Rahmenbedingungen. Nur so sind Investitionen in mehr Nachhaltigkeit und der Aufbau von tragfähigen Reporting-Systemen möglich. Dabei ist es entscheidend, einen verlässlichen Rechtsrahmen zu schaffen, der auf die Bedürfnisse des Mittelstandes Rücksicht nimmt.

  • Geltungsbereich: Wir begrüßen die Erhöhung der Schwellenwerte für den Geltungsbereich der Richtlinie auf die größeren Unternehmen, um den Mittelstand nicht übermäßig zu belasten und seine Wettbewerbsfähigkeit nicht zu schwächen.

  • Risikobasierter Ansatz: Ein risikobasierter Ansatz bietet die besten Voraussetzungen für ein zielgerichtetes, effizientes Monitoring der Sorgfaltspflichten. Die Begrenzung der Sorgfaltspflichten auf direkte Geschäftspartner ist richtig und angemessen. Dieses Prinzip ist aus dem Lebensmittelrecht mit den Rückverfolgbarkeitspflichten bekannt. Es kann auf die Lieferkettenverantwortung übertragen werden.

  • Klimaschutz: Die Einhaltung der Klimaziele muss weiter Priorität haben. Dafür brauchen wir aber vor allem praxistaugliche Umsetzungsmaßnahmen – und nicht nur Pläne. Die Ressourcen in den Unternehmen sollten möglichst für konkrete Klimaschutzprojekte eingesetzt werden.“

dti: Unternehmen brauchen Planungs- und Investitionssicherheit!

Seit Jahren investiert die Tiefkühlwirtschaft freiwillig und erfolgreich in Klimaschutz, Energieeffizienz und soziale Verantwortung entlang der Lieferketten. Doch der zunehmende Druck durch bürokratische Anforderungen, fehlende Klarheit bei Zeitplänen oder Umsetzungen von Verordnungen gefährdete zuletzt aus Sicht des dti die Umsetzbarkeit dieser Nachhaltigkeitsziele in der unternehmerischen Praxis. „„Es ist höchste Zeit, dass die EU-Kommission, der Rat der EU und das Europäische Parlament an einem Strang ziehen, um einen klaren, einfachen und zielgerichteten Rechtsrahmen für mehr Nachhaltigkeit, mehr Klimaschutz und menschenrechtliche Sorgfaltspflichten zu schaffen. Nur wenn Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit gemeinsam gedacht und praktiziert werden, erreichen wir schneller die erforderlichen Fortschritte“, so dti-Geschäftsführerin Sabine Eichner.

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Pressemeldung

Das Deutsche Tiefkühlinstitut e.V. ( dti) ist die Interessenvertretung und Kommunikationsplattform der Tiefkühlwirtschaft in Deutschland und vertritt als Spitzenverband rund 150 überwiegend mittelständische Unternehmen aus allen Teilen der Tiefkühlkette, von Industrie über Logistik und Handel. Die Tiefkühlwirtschaft, mit einem Gesamtumsatz von über 22 Milliarden Euro einer der wichtigsten Zweige der Lebensmittelindustrie, versorgt täglich rund 83 Millionen Menschen mit frischen, tiefgekühlten Lebensmitteln. 2024 stieg der Pro-Kopf-Verbrauch von Tiefkühlprodukten in Deutschland laut dti-Absatzstatistik auf einen Rekordwert von 50 kg. Der Gesamtabsatz lag 2024 bei über vier Millionen Tonnen.

Kontakt:

Deutsches Tiefkühlinstitut e.V.
Nina Kollas
Tel.: +49 (0)30 280 93 62-12
E-Mail: kollas@tiefkuehlkost.de
www.tiefkuehlkost.de